Aprikosen stammen aus Österreich und werden auch als Marillen bezeichnet. Ursprünglich stammt der Aprikosenbaum aus Asien. Dort hat er trockene Steppengebiete, in denen er beheimatet ist. Die Aprikose benötigt viel Wärme und ist nicht sehr langlebig. Bereits nach 15 Jahren hinken die Erträge. Zudem werden sie dann krankheitsanfälliger. Aprikosen lassen sich aber beispielsweise als Spalierobst an einer warmen Südwand des Hauses ziehen.
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Aussehen und Wuchs
Die Kronen der Aprikosenbäume sind rundlich und können 3-8 m hoch werden. Die Borke hat eine dunkle bis schwarz-braune Farbe und die Triebe wachsen rot-bräunlich. Die Blätter der Aprikosen sind eiförmig bis rundlich oder zugespitzt. Bevor das Laub zwischen März und April austreibt, öffnen sich weiße oder hell rosa bis pinkfarbene Blüten. Steinfrüchte sind fein felsig behaart und reifen zwischen Juli und August. Sie sind fast kugelrund und haben eine deutliche Furche. Die Schale der Aprikosen ist leuchtend gelb gefärbt, kann aber auch ins rötliche übergehen. Das Fruchtfleisch erreicht eine gelb-orange bis rötliche Farbe. Ist die Aprikosen reif, lässt sich der glatte Stein sehr leicht aus dem Fruchtfleisch herauslösen.
Standort und Boden
Aprikosen benötigen einen vollsonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Der Platz sollte außerdem regengeschützt sein. Der Platzbedarf einer Aprikose liegt bei ungefähr 8 m². Aprikosen benötigen einen nährstoffreichen Boden, sowie einen trockenen steinigen Lehm- oder Lössboden. Zudem braucht die Aprikose viel Humus. Feuchte Böden mit schlechtem Wasserabzug sorgen für Krankheitsanfälligkeit bei den Pflanzen.
Die Pflanzung
Gepflanzt werden Aprikosen im Frühjahr. Der Boden wird tiefgründig gelockert, damit im Winter keine Nässe entsteht. Undurchlässige, feuchte Lehmböden benötigen zusätzlich viel Bausand oder Ziegelsplitt sowie eine zusätzliche grob geräumige Dränageschicht. Der Wurzelballen wird so tief eingesetzt, dass sich die Oberfläche auf der Höhe des Erdniveaus befindet. Der Aprikosenbaum wird im Wurzelbereich mit einer dünnen Schicht Kompost gemulcht. Sandige Böden benötigen zusätzlich Laub- oder Rindenkompost, damit der Humusgehalt sich erhöht.
Die Pflege
Im Wurzelbereich werden im Frühjahr immer 3 l, Gartenkompost pro Quadratmeter ausgestreut, damit die Pflanze genügend Nährstoffe bekommt. Nach der Ernte kann die Aprikose mit Kalium leicht gedüngt werden, mit einem kleinen Patentkalianteil, damit sich die Frosthärte der Bäume verbessert. Den Fruchtbehang sollte man im Frühsommer leicht ausdünnen. Wenn der Fruchtbehang zu dicht ist, bleiben die Früchte sehr klein. Ist es im Frühling und Sommer sehr trocken, muss der Baum rechtzeitig gewässert werden, da sonst ein großer Teil Früchte abgeworfen wird.
Erziehung und Schnitt
Wird der Aprikosenbaum geschnitten, muss das Gleichgewicht zwischen Fruchtausbildung und Wachstum gewahrt bleiben. Zuverlässige Ernteerträge bringen Aprikosenbäume am Fächerspalier. Er lässt sich aber auch als Spindelbaum oder Busch ziehen. Dafür wählt man 3-4 seichte seitliche Leittriebe, die man vom Haupttrieb abspreizt oder mit Gewichten beschwert. So entwickeln sie sich nicht zu Konkurrenztrieben. Der Mitteltrieb wird auf 6-7 Knospen über den am höchsten stehenden Leittrieb eingekürzt. Die Früchte bildet die Aprikosen an kurzen Seitentrieben von 2- oder mehrjährigen Zweigen aus. Aprikosen wachsen stärker als Pfirsiche. Nach der Ernte im Sommer sollte die Aprikosen leicht zurückgeschnitten werden. Der Reiter auf den Astoberseiten hat senkrecht hochwachsende Triebe und sollte entfernt werden. Sinken im Alter beim Baum der Austrieb und der Fruchtansatz, ist es sinnvoll, das Fruchtholz Stück für Stück zu erneuern und die älteren Zweige auf junge vitale Seitentriebe einzukürzen. Diese sollten möglichst dicht an der Zweigbasis stehen.
Befruchtung
Die meisten Aprikosensorten sind selbstbefruchtbar. Manche benötigen einen Zweitbefruchter. ‚Orangered‘, ‚Aurora‘ und ‚Goldrich‘ gehören zu diesen Sorten. Aufgrund der Seltenheit des Aprikosenbaums, sollten zwei geeignete Sorten dicht nebeneinander gepflanzt werden. Der Austrieb beginnt im März und die Befruchtung erfolgt durch Hummeln und Honigbienen.
Ernte und Verwertung
Die Erne der Aprikosen erfolgt im Juli, nach dem die Sonne ihren Höchststand erreicht. Vollreife Früchte entwickeln rötliche Wangen und geben auf sanftem Druck beim Fruchtfleisch nach. Dieses ist dunkelgelb, weich und saftig. Je nach Verwendungszweck können Aprikosen aber auch früher gepflückt werden. Im Haus reifen diese rasch nach und lassen sich länger lagern. Wenn Aprikosen zu Püree oder Konfitüre verarbeitet oder als Trockenfrüchte, sollte man sie gut ausreichen lassen. Zum Einkochen sollten sie nicht zu reif sein, da sie sonst im Glas weich und matschig werden. Vor dem Einfrieren sollten sie kurz Zitronensaft gelegt werden. Ansonsten laufen sie beim Auftauen blau an und sehen unappetitlich aus.
Winterschutz
Das Holz der Aprikosen ist winterhart. Da sie aber relativ früh blühen, können Spätfrost oder eine Winterfrost ein Problem werden. Die Blüten vom Aprikosenbaum können bei Minusgraden zerstört werden und die Ernte fällt aus. Sinnvoll könnte eine spätblühende Sorte wie ‚Bergeron‘ sein. Blüht die Aprikosen bereits, wenn es noch frostet, sollte die Pflanze mit Wintervlies eingehüllt werden. Das verhindert einen Ernteausfall.
Sorten
Die Sorte ‚Bergeron‘ ist selbstbefruchtbar und spätblühend. Sie eignet sich auf ungünstige Klimazonen. Die Früchte reifen Anfang April bis Mitte August und bekommen eine orange bis rötliche Farbe. Sie lassen sich gut lagern. Weitere selbstbefruchtbare Sorten sind ‚Aprikose von Nancy‘, eine mittelfrühe Sorte, deren Früchte Mitte Juli reifen und deren Früchte etwas süß-säuerlich schmecken. ‚Mombacher Frühe‘ ist eine relativ frühe Sorte, mit einer breiten, kugeligen Krone. Die Früchte sind mittelgroß bis groß und reifen Mitte bis Ende Juli. Das Fruchtfleisch ist gelb farbig und schmeckt saftig und aromatisch. ‚Ungarische Beste‘ ist relativ widerstandsfähig gegen Kälte. Die Früchte reifen Mitte bis Ende Juli und eignen sich sehr gut zum Einkochen.
Vermehrung von Aprikosen
Aprikosen vermehrt man durch Veredlung. Als Veredlungsunterlage nutzt man Pflaumen-Unterlagen wie ‚St. Julien A‘ und ‚GF 655/2‘. Sorten wie ‚Hinduka‘ wachsen nicht so stark und entwickeln eine gute Winterhärte. Eine schwachwachsende Sorte ist außerdem die Unterlage ‚Pumi-Select‘.
Originally posted 2022-04-19 10:40:00.