Erdbeeren sind Rosengewächse mit einfach aufgebauten Blüten mit fünf Blütenblättern. Sie verbreiteten sich von Amerika, über Europa, bis nach Asien. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wanderten die nordamerikanische Scharlacherdbeere und die Chile-Erdbeere ein. Aus der Kreuzung beider Sorten entstand die Ananas-Erdbeere. Außerdem gibt es noch Walderdbeeren und Monatserdbeeren. Insgesamt gibt es 1.000 Erdbeer-Sorten. 100 dieser Sorten baut man in Deutschland an. Überwiegend findet man die einmal tragende Garten-Erdbeere.
Der botanische Name der Erdbeere ist Fragaria. Sie gehören zur Unterfamilie der Rosoideae und damit zu den Rosengewächsen bzw. Rosaceae.
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Aussehen und Wuchs
Es handelt sich bei ihnen um mehrjährige Pflanzen. Sie gehören zu den Stauden. Die Beeren und Früchte wachsen an krautigen Stielen in Bodennähe. Die Blätter stehen drei- bis fünfzählig in einer Rosette. Erdbeeren benötigen einen Kältereiz. Dann bilden sich Trugdolden, mit weißen Blüten. Die Frucht ist eine Sammelscheinfrucht. Ihre Samen sind kleine gelbe Nüsschen an der Außenseite der Frucht.
Standort und Boden
Die Pflanzen benötigen Sonne. Je mehr Sonne sie erreicht, desto mehr Süße haben die Früchte. Der Platz sollte windgeschützt sein. Wenn das Laub nach Regenfällen nicht schnell wieder abtrocknet, steigt die Gefahr für Blattkrankheiten. Als Boden bevorzugt sie nicht zu schweren, tiefgründigen und humusreichen Boden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Der Boden sollte leicht sauer bis sauer sein. Man lockert ihn mit Laubkompost oder Sand auf. Es folgt eine Gründüngung. Für die Pflanzen nutzt man keinen konventionellen Kompost aus dem Garten. Er enthält zu viel Salz und Kalk. Den Boden gräbt man mit einer Grabegabel tief um. Dann arbeitet man mit einem Grupper pro Quadratmeter vier bis fünf Liter Humus oder Laubkompost ein. Dazu kommen 30 g Hornmehl. Zwei Wochen nach der Beetvorbereitung harkt man das Beet glatt, pflanzt die Erdbeeren.
Fruchtfolge und Mischkultur
Erdbeeren bringen den meisten Ertrag im zweiten und dritten Jahr nach der Pflanzung. Es sinken die Erträge und die Qualität der Früchte. Dann bietet es sich an, das Beet zu wechseln und Ableger zu setzen oder Jungpflanzen. Haben in einem Beet bereits Erdbeerpflanzen gestanden, empfiehlt es sich, frühestens vier Jahre später neue Pflanzen zu setzen. Ansonsten entsteht Bodenmüdigkeit. So beugt man Bodenschädlingen, wie zum Beispiel Nematoden vor. Vorher passen Kohlrabi, Salat oder Radieschen. Als Mischkulturpflanze bietet sich Knoblauch an. Zwiebeln schützen vor Pilzerkrankungen. Als Gründüngung verwendet man Lupinen des Inkarnatklees.
Die Pflanzung von Erdbeeren
Die Pflanzung ist abhängig von den Erdbeeren. Zwei Monate vor dem Bepflanzen empfiehlt es sich, Laubkompost und Kuhmist in die Erde einzuarbeiten. Ab Juli gibt es junge Pflanzen im Handel. Gepflanzt wird Mitte Juli bis Ende August. Dann gibt es von den Pflanzen im ersten Standjahr einen großen Ertrag. Mehrmalstragende Sorten setzt man von August bis September. Monats- und Klettererdbeeren pflanzt man im Frühjahr. Zwischen den Reihen empfiehlt sich ein Abstand von 60 Zentimetern. In der Reihe bieten sich 25 bis 30 Zentimeter Pflanzenabstand an. Das Herz der Pflanze bleibt über der Erdoberfläche. Bei wurzelnackten Jungpflanzen pflanzt man die Wurzeln senkrecht und ausgebreitet in die Erde.
In der Anwachsphase und bei Trockenperioden benötigen Erdbeeren Wasser. Die Pflanzen befreit man regelmäßig von Unkraut. Im Pflanzjahr geschieht dies durch vorsichtiges Hacken. Dann mulcht man das Beet mit angetrocknetem Rasenschnitt. Das verhindert Unkraut. Ab Anfang Mai mulcht man Erdbeeren mit Stroh und schützt damit die Pflanzen vor Nässe und Grauschimmel. Die Früchte bleiben dadurch sauber und Unkraut unterdrückt.
Nach der Ernte entfernt man das Stroh wieder. Dann schneidet man die Blätter ab und entfernt alles Überflüssige, was nicht für die Vermehrung benötigt wird. Altes Laub entfernt man aus dem Beet, wie auch das Unkraut. Mit einem Sauzahn lockert man den verdichteten Boden zwischen den Reihen. Dann streut man organischen Beerendünger aus und mulcht alles mit Laubkompost. Abgeschnittene Pflanzen verschüttet man, bis nur die Spitzen der Blattstiele erkennbar sind. Die Düngung folgt nach der Ernte und die Erdbeeren legen bis zum Herbst neue Blütenknospen für die Folgesaison an. Dafür bedürfen sie vieler Nährstoffe.
Handelt es sich um zweimal tragende Sorten im Freiland, benötigen die Pflanzen nur bei extremer Kälte zusätzlichen Schutz. Ansonsten ist er nicht notwendig. Erdbeerpflanzen im Kübel brauchen einen Winterschutz und einen geschützten Platz, zum Beispiel an einer überdachten Hauswand. Bei Dauerfrost bewahrt man sie im Haus auf.
Topfkulturen
Immertragende Erdbeeren liefern bis in den Oktober Früchte und lassen sich in Pflanzgefäßen kultivieren. Die Früchte dieser Erdbeeren hängen in der Luft und liegen nicht auf dem Boden auf. Für Himbeer- und Ananas-Erdbeeren reicht ein Kübel von 20 cm Durchmesser und Tiefe. Pineberrys passen zu dritt in einen Topf. Topferdbeeren überwintern frostfrei an einem kühlen und dunklen Ort. Sie benötigen regelmäßig Wasser. Für die Bepflanzung greift man auf größere Töpfe, Kübel und Balkonkästen zurück, mit Wasserabzugslöchern. Hier nutzt man robuste, immertragende Sorten wie ‚Camara‘, ‚Cupido‘ und ‚Siskeep‘.
Sie benötigen Topferde, organischen Dünger und einen vollsonnigen Standort. Im Herbst schneidet man sie zurück, damit sie zwei weitere Jahre Früchte tragen.
Camara:
Ernte
Einmal tragende Erdbeeren erntet man im Juni. Die Pflanzen lassen sich zwei bis dreimal in der Woche abernten. Die Reifezeit differiert je nach Sorte. Im Beet pflanzt man Sorten mit unterschiedlichen Reifezeiten nebeneinander. So lässt sich die Erdbeersaison verlängern. Remontierende Erdbeeren sind mehrmals im Jahr erntereif. Der Ertrag ist nicht so groß wie bei Gartenerdbeeren.
Lagerung
Die Früchte sind druckempfindlich und vertragen nur eine kurze Lagerzeit. Es ist empfehlenswert, sie so frisch wie möglich zu verzehren oder zu verarbeiten. Friert man sie ein, sind die Früchte im Nachhinein matschig. Für Konfitüre bieten sich einmal eingefroren Erdbeeren an, da sie eine aromatischere Konfitüre ergeben.
Cupido:
Erdbeersorten
Am weitesten verbreitet sind einmal tragende Gartenerdbeeren.
Frühe bis mittelfrühe Sorten
Donna: Die frühe Sorte wächst aufrecht und ist widerstandsfähig gegen viele Krankheiten. Sie sind von orangeroter Farbe, schmecken süß und aromatisch. Sie eignet sich sehr gut für die Marmeladenherstellung.
Elvira mit hohen Erträgen und einer frühen Reifezeit
Jubilae, von robuster Beschaffenheit mit gutem Geschmack
Ostara, eine remontierende Sorte mit mittelgroßen, herzförmigen Früchten Polka, mit einem hohen Ertrag und robuster Beschaffenheit
Senga Sengana, die viel tragen und stark wachsen
Polka:
Mittelspät bis spät reifenden Sorten
Thuriga
Salsa
Symphony
Sonata: Sonata ist eine Kreuzung aus Elsanta und Polka. Sie gehört zu den einmaltragenden Sorten. Die Sorte eignet sich für den Anbau in kälteren Klimazonen wie Nord- und Westeuropa. Die Pflanze ist frostbeständig. Hohe Erträge lassen sich erwarten. Die Früchte sind fest, rund und glänzend, mit süßem Geschmack. Sie eignet sich für den Gewächshausanbau und die Früchte halten lange frisch. Die Sorte ist wenig krankheitsanfällig für Mehltau. Sie ist jedoch anfälliger für die Welkekrankheit, schwarze Wurzelfäule und Rhizoctonia. Verwendung findet sie im Kleingarten und im Direktvertrieb. Die Ernte lässt sich durch das Abdecken mit Folie und Flies beschleunigen. Man kann sie früh anbauen. Sie eignet sich als 60-Tage-Kultur. Im Freiland blüht die Erdbeere unter Laub und ist gegen Spätfrost geschützt. Die Pflanze benötigt Magnesium und Spurenelemente.
Hausgarten-Erdbeeren
Die Hausgarten-Erdbeeren bilden weiche und aromatische Früchte. Die Füchte wachsen als Ertragssorten und sie lassen sich nur kurz lagern.
Dazu gehören:
Hummi Praline, mit dunkelroten, duftenden, süßen und aromatischen Früchten
Hummi Silva, mit großen und saftig aromatischen Erdbeeren
Aromatische Erdbeeren mit kleinen Früchten
Königin Louise
Direktor Paul Wallbaum
Mieze Schindler
Diese Pflanzen sind nicht selbstbefruchtbar. Es bietet sich an, sie mit anderen Erdbeeren zu kombinieren.
Mehrmalstragende Erdbeeren
Mehrmalstragende Erdbeeren sind weniger verbreitet, da sie im Juni und Juli die ersten Früchte tragen. Nach einer Ruhepause gibt es im Spätsommer und Herbst eine weitere Ernte. Die erste Ernte ist oft ertragreicher als die Zweite. Die Erdbeeren sind kleiner und aromatischer. Große Früchte bilden die Pflanzen, wenn im Mai der Fruchtbehang ausgedünnt wird. Pro Fruchttrieb bleiben dann fünf oder sechs Erdbeeren übrig. Die Früchte besitzen einen süßsäuerlichen Geschmack.
Zu den Sorten gehören:
Ostara
Selva
Sweetheart
Rapella
Monatserdbeeren
Die Monatserdbeeren stammen von der Walderdbeere ab. Sie tragen von Juni bis Oktober kleinere Früchte. Die Früchte müssen voll ausgereift sein. Die Erdbeeren lassen sich nur durch Samen vermehren:
Rügen
Wiesen-Erdbeere
Fragaria x vescana – eine Kreuzung zwischen Garten- und Walderdbeere, die aromatische kleine Früchte liefert. Die Ausläufer bilden eine dichte Wiese. Man pflanzt drei bis sechs Pflanzen pro Quadratmeter:
Spadeka
Florika
Himbeer-Erdbeeren
Himbeer-Erdbeeren sind eine Kreuzung aus Himbeere und Erdbeere. Die Kerne finden sich in der Frucht und bilden dadurch Grübchen. Die Erdbeeren sind dunkler mit einem Ton, der vom Rötlichen ins Violette übergeht:
Framberry
Purple fresh
Die Blütezeit ist von Mai bis Juni.
Ananas-Erdbeeren
White Dream
Anabella
Die Erdbeeren besitzen ein leichtes Ananasaroma. Die Beeren sind weiß mit roten Kernen. Ein andere Begriff für sie ist Pineberry. Pineberry ist eine Kreuzung einer alten robusten Erdbeere, die erst grün und dann weißlich werden. Sind die Nüsschen rot, ist die Erdbeere reif. Sie hat eine Wuchshöhe von 20 Zentimeter. Die Früchte werden nur 2 cm groß und sind sehr druckempfindlich. Sie blüht von März bis Juni. Die Ernte kann von Mai bis Anfang Juli erfolgen.
Himbeere- und Ananaserdbeeren sind winterhart und mehrjährig. Mit zunehmenden Alter sinkt der Ernteertrag. Nach drei Jahren tauscht man die Pflanzen aus. Die Vermehrung erfolgt durch Absenker.
Scharlacherdbeeren
Scharlacherdbeeren sind Wilderdbeeren aus Amerika. Sie bevorzugen kühle und feuchte Lagen. Man pflanzt sie am Rand von Gehölzen und lässt sie verwildern. Mit den Jahren bilden sie ganze Pflanzenteppiche. Es macht ihnen nichts aus, etliche Jahre am gleichen Platz zu bleiben, da sie sich selbst verjüngen. Die Frucht färbt sich dunkelrot. Die Scharlacherdbeere bildet viele Ausläufer.
Chile-Edbeeren
Man bezeichnet die Chile-Erdbeere als Stranderdbeere. Man findet sie an weiten Teilen der amerikanischen Pazifikküste und im südamerikanischen Binnenland. Sie wachsen an Stränden und im Grasland.
Die Vermehrung
Die Erdbeere wird über Ausläufer vermehrt. Diese bilden neue Blattrosetten und später weitere Ausläufer. Die meisten Erdbeeren sind selbstbefruchtbar. Bei einer Sorte wie ‚Mieze Schindler‘ benötigt die Erdbeere eine Befruchter-Sorte. Man nimmt die Ausläufer ab und topft sie ein oder setzt sie gleich in die Erde. Die Erdbeeren, die am ertragreichsten sind, versieht man mit Etiketten. Kleine Töpfe füllt man mit Erde und zieht die Tochterpflanze darin groß. Nach jeder selbst vermehrten Generation frischt man den Bestand einmal auf. Gekaufte Jungpflanzen werden durch Meristemvermehrung herangezogen. Die Jungpflanzen haben keine Krankheiten.
Monatserdbeeren vermehrt man durch Aussaat. Diese sät man von Februar bis März in Saatkisten oder Aussaatschalen mit Anzuchterde. Die Samen übersiebt man und feuchtet sie leicht an. Die Pflanzen benötigen eine Temperatur von 17 bis 20 Grad Celsius. Haben die Sämlinge fünf Laubblätter gebildet, pikiert man sie in Einzeltöpfe. Nach zehn Wochen erfolgt die Düngung. Anfang Mai setzt man sie mit einem Abstand von 25 Zentimetern ein. Ab dem zweiten Jahr fällt die Ernte höher aus. Samen von Monatserdbeeren gewinnt man, indem man die reifen Früchte zerquetscht und mit Wasser ansetzt. Nach etlichen Stunden setzen sich die Schwebstoffe der Samen ab und man gießt sie ab. Dann trocknet man sie und löst sie von den Fruchtresten.
Die Walderdbeere
Walderdbeeren stammen von der Erdbeere ab und sind Rosengewächse. Sie ist in Europa und Nordasien verbreitet. Man findet sie an Waldrändern sowie in Laub- und Nadelwäldern. Dort breitet sie sich als Bodendecker aus.
Wuchs
Die Walderdbeere ist mehrjährig und krautig wachsend. Sie hat eine Höhe von 25 Zentimetern. Sie ist deutlich kleiner als die Gartenerdbeere und bildet viele Ausläufer. Die Blätter sind dreigeteilt mit am Rand gesägten Blättern. Sie haben kurze Stiele und die Blätter stehen in einer grundständigen Rosette. Die Walderdbeere ist wintergrün gefärbt. Die Blüten erscheinen von April bis Juni. Sie sind klein und weiß mit fünf Kronblättern und einer gelben Mitte. Die Blüte lockt Bienen, Fliegen und Nachtfalter an.
Früchte
Die Früchte sind einen Zentimeter groß und hocharomatisch. Walderdbeeren sind rundlich. Eigentlich sind es Nüsse bzw. Sammelnussfrüchte. Die Samen liegen auf der Oberfläche der Erdbeerfrucht. Walderdbeeren sind selbstbefruchtbar und reifen den ganzen Sommer über. Sind die Früchte rot gefärbt, sind sie ausgereift. Sie reifen nicht nach.
Standort
Die Walderdbeere bevorzugt halbschattige Standorte mit weniger Sonne. Wenn es nicht zu heiß ist, wächst sie an sonnigen Standorten. Der Boden benötigt Feuchtigkeit. Die Sonnenstunden am Morgen oder Abend sorgen für die Reifung der Früchte.
Boden
Der Boden muss für die Walderdbeere humusreich, feucht und durchlässig sein. Sie benötigt viele Nährstoffe. Die Erde muss neutral bis leucht sauer und kalkhaltig sein.
Pflanzung
Die Walderdbeere pflanzt man im Herbst. Die Erde lockert man und hält sie unkrautfrei. Sie benötigt eine dünne Schicht Kompost. Im Frühjahr bis April pflanzt man sie ebenfalls. Die Herzknospe liegt über der Erdoberfläche. Den Wurzelballen wässert man vor dem Einsetzen. Man gießt sie ausreichend an. Als Bodendecker setzt man die Walderdbeeren mit maximal mit 20 cm Abstand. Ansonsten gibt es Lücken. Die Walderdbeere ist ausbreitungsfreudig und benötigt Grenzen im Beet. Man pflanzt sie außerdem im Balkonkasten oder der Blumenampel. Die Walderdbeere benötigt auf dem Balkon einen Winterschutz, genug Wasser und Dünger.
Pflege
Das Substrat der Walderdbeere benötigt gleichmäßige Feuchtigkeit und im Sommer zusätzliches Wasser. Durch das Ausbrechen von Blüten lässt sich der Ertrag steigern. Unterstützend für den Wasserhaushalt ist eine Mulchschicht aus Rinde oder Stroh, da sie die Verdunstung verhindert. Die tiefhängenden Früchte bleiben sauber. Vor dem Knospenansatz schneidet man sie im Herbst und düngt sie. Walderdbeeren düngt man mit organischem Dünger.
Verwendung
Die Walderdbeere ist ein schattenverträglicher Bodendecker und bietet sich als Unterpflanzung von laubabwerfenden Sträuchern und Bäumen an. Schnell bedecken sie effektiv den Boden. Das Laub verfärbt sich im Herbst rötlich. Die Früchte verarbeitet man zu Marmeladen und Gelees. Der Rohverzehr der Beeren bietet sich an.
Sorten von Walderdbeeren
Die klassische Walderdbeersorte ist die ‚Waldkönigin‘. Die Früchte der ‚Rosa Perle‘ sind blasser. Die weißen Walderdbeeren sind ‚Tubby White‘ und ‚Blanc Améliore‘. Die Erdbeeren reifen von Juni bis Oktober im Halbschatten. Eine weitere Sorte ist ‚Alpine Yello‘, mit helleren Früchten, mit gelben Spitzen, die keine Ausläufer bildet. ‚Florika‘ breitet sich stark aus. Man pflanzt von ihr fünf Pflanzen pro Quadratmeter und erhält einen dichten Erdbeerteppich. ‚Alexandria‘ versah die Natur mit kleinen Dornen. Die ‚Cocoserdbeere‘ besitzt dunkelrote Früchten und Kokosnussaroma. Es gibt die gelbblütige ‚Waldsteinia‘, auch Goldbeere genannt und das ‚Waldsteinchen‘, mit durchschnittlich übergroßen Früchten.
Vermehrung
Die Walderdbeere vermehrt sich durch die Bildung von Ausläufern. Man drückt einen kräftigen Absenker ins Beet oder eine Anzuchtschale und befestigt ihn mit einem gebogenen Stück Draht. Wenn der Ableger Wurzeln schlägt, trennt man ihn von der Mutterpflanze und setzt ihn an einem anderen Ort ein. Die natürliche Verbreitung übernahmen Vögel und Säugetiere. Die Aussaat in Anzuchtschalen ist leichter als die Kultivierung von Jungpflanzen oder das Hinzuziehen von Ausläufern. Die Pflanzen blühen und fruchten erst ab dem zweiten Jahr.
Klettererdbeeren
Klettererdbeeren sind immertragende Erdbeersorten. Diese bilden schnell Ausläufer, die blühen und fruchten. Die Ranken bleiben an der Mutterpflanze und die Erdbeere breitet sich nach unten aus. Dabei entstehen sogenannte Hängeerdbeeren oder Klettererdbeeren. Damit die Erdbeeren „klettern“ bindet man die Pflanzen auf. Die Ranken dürfen nicht am eigenen Gewicht nach unten rutschen, wenn die Tochterpflanze an den Ausläufern Früchte bildet. Die Rankenspitzen werden über eine Querstange ans Rankengitter gebunden. Grundsätzlich lassen sich die Hängeerdbeeren als Bodendecker verwenden. Ein anderer Begriff ist der Begriff Säulenerdbeere.
Nach der Pflanzung entfernt man Früchte und Blüten für die ersten Wochen, bis die Pflanze angewachsen ist und Ausläufer bildet. Im Topf brauchen sie regelmäßig Dünger. Sinnvoll ist ein Langzeitdünger und alle zwei Wochen etwas Flüssigdünger. Die Pflanzen benötigen einen sonnigen Standort. Die Ranken kürzt man ein, wenn sie zu lang werden. Das hilft den Pflanzen schneller Blüten zu bilden. Zur Überwinterung entfernt man die Tochterpflanzen und überwintert nur die Mutterpflanze. Die Pflanzen überwintert man auf dem Balkon oder der Terrasse am Haus an einem schattigen Platz. Sinken die Temperaturen unter -10°C, schützt man sie mit einem Frostzschutzflies.
Teppich-Golderdbeeren
Die Teppich-Golderdbeere trägt den Namen Waldsteinia ternata. Die dreiblättrige Waldsteinie oder die Teppich-Waldsteinie ist ein Rosengewächs aus Südosteuropa und Asien. Verbreitet ist sie im südöstlichen Kärnten, Slowenien, Slowakei, Rumänien,Ostsibirien und Japan. Namensgebend war der österreichische Botaniker Franz Adam von Waldstein-Wartenberg (1759-1823).
Wuchs
Die Waldsteinia ternata breitet sich durch unterirdische kriechende Rhizome und Ausläufer teppichförmig aus. Sie überwuchert auch schnell größere Flächen. Die Staude erreicht eine Höhe von zwei bis fünf Zentimeter. Die Blätter sind dreiteilig, grob gesägt und ca. drei cm lang. Die Blüten entstehen von April bis Juni, mit einer Breite von ca. 2 cm. Fünf rundliche Blütenblätter sitzen in lockeren Blütenständen zusammen.
Früchte
Die Früchte sind klein und leuchtend rot. Sie erinnern an Walderdbeeren. Jedoch sind ihre Nüsschen nicht genießbar.
Standort
Der bevorzugte Standort der Teppich-Golderdbeere ist halbschattig bis schattig. Sie wächst gerne unter oder vor Gehölzen. Sie benötigt lockeren, humosen Boden bzw. frischer, nährstoffreicher Erde. Mit trockenem Boden kommt sie gut klar.
Pflanzung
Der Handel bietet die Erdbeere in Anzuchtplatten an. Mit Acht bis zehn Pflanzen pro Quadratmeter entsteht ein dichter Teppich. Der Pflanzenabstand sollte 35 bis 40 cm betragen.
Pflege
Die Teppich-Golderdbeere ist anspruchslos, robust und langlebig. Damit eine Anzahl von Stauden zusammenwachsen, entfernt man das Unkraut zwischen ihnen sorgfältig. Die Lücken bedeckt man mit Rindenmulch oder Gehölzhäcksel. Wüchsige Triebe hält man im Zaum, indem man die Ränder der bewurzelten Ausläufer mit einem Spaten aussticht. Im Herbst schneidet man den Bodendecker zurück.
Teilen
Die Pflanzen teilt man im Frühjahr oder Herbst. Man sticht zehn Zentimeter lange, oberirdische Triebe mit dem Spaten ab. Dann setzt man sie in Töpfe. Das humose Substrat fördert die Wurzelbildung. Die Stecklinge benötigen regelmäßig, wenig Wasser.
Verwendung
Die Waldsteinia ternata bildet grüne Teppiche unter Bäumen und Büschen. Das schafft sie auch bei größeren Flächen. Sie gedeiht an Problemstandorten und ist konkurrenzstark. Sie überwächst Unkraut und andere Stauden. Deswegen setzt man die Pflanze alleine oder kombiniert sie mit robusten Stauden. In größeren Lücken setzt man Salomonssiegel (Polygonatum), Lunkenkraut (Pulmonaria), Astilben oder andere Gehölzstauden. Die Pflanze eignet sich auch als Grab- oder Hangbepflanzung sehr gut.
Sorten
Zu den Sorten gehört die Waldsteinia ternate ‚Lichtermeer‘, mit grün-weiß gemusterten Blättern.
Vermehrung
Die Vermehrung erfolgt durch das Abtrennen von Ausläufern und durch die Vermehrung von Kopfstecklingen.
Krankheiten und Schädlinge
Bei dieser speziellen Erdbeere gibt es selten Krankheiten und Schädlinge. Wurzelfäule umgeht man durch das Vermeiden von Staunässe und indem man die Pflanze regelmäßig nur wenig gießt.
Inhaltsstoffe der Erdbeere
Zu den Inhaltsstoffen gehört Vitamin C. Die Früchte bestehen zu 90 Prozent aus Wasser. 100g Erdbeere enthalten 59mg Vitamin C. Mit 170 Gramm Erdbeeren deckt ein Erwachsener seinen Tagesbedarf an Vitamin C ab. Ihr Kohlenhydratanteil beläuft sich auf 32 Kilokalorien pro 100g. Sie enthalten Fructose, die die Kohlenhydrate der Frucht ausmacht. Das Essen von Erdbeeren verhindert einen schnellen Anstieg vom Blutzuckerspiegel. Sie enthalten viele Ballaststoffe und unterstützen die Darmaktivität. Erdbeeren senken demnach das Risiko für Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht. Die Inhaltsstoffe stärken das Immunsystem und binden freie Radikale im Körper. Das wiederum schützt Körperzellen vor Schäden. Das stärkt die Haut. Erdbeeren enthalten Mineralstoffe und Spurenelemente, Eisen, Kalium und Mangan sowie viele Vitamine. Erdbeeren enthalten Folat, ein wichtiger Stoff in der Schwangerschaft. Der Stoff unterstützt die Zellvermehrung und Blutbildung und ist förderlich für die Entwicklung des Embryos. Die Anthocyane schützen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie sind für die Rotfärbung der Erdbeere verantwortlich. Der regelmäßige Verzehr von Beerenfrüchten senkt den Blutdruck und fördert die Herzgesundheit. Der Stoff wirkt zusätzlich als Antioxidant. Die Polyphenole der Erdbeere wirken krebsvorbeugend und entzündungshemmend.
Krankheiten und Schädlinge
Wechseln Erdbeeren nicht alle drei bis vier Jahre das Beet und die Witterung bleibt feucht, tritt Grauschimmel auf. Der Pilz überdauert im Laub bei feuchten Bedingungen. Das trifft auch auf den Erreger der Rotfleckenkrankheit und der Schwarzfleckenkrankheit zu. Die rote Wurzelfäule lässt die Hauptwurzel fahl und glatt aussehen. Sind die Herzblätter gekräuselt und bräunlich verfärbt, handelt es sich um die Erdbeermilben bzw. Weichhautmilben. Deswegen entfernt man alte Blätter und Ableger im Sommer und setzt sie an einen sonnigen und luftigen Standort. ‚Pegasus‘ gehört als Sorte zu den weniger krankheitsanfälligen Erdbeeren. In der Trockenheit besuchen Tausendfüßer die Pflanzen und knabbern an ihnen. Abgeknicke Stängel und eingetrocknete Blüten entstehen durch den Erdbeerblütenstecher.
Literatur
Foks, Benjamin: Darum sind Erdbeeren gesund. https://eatsmarter.de/ernaehrung/gesund-ernaehren/darum-sind-erdbeeren-gesund (Letzter Aufruf: 11.07.2020).
Kobelt, Markus: Alle Fragen zu Klettererdbeeren und Hängeerdbeeren beantwortet. https://www.lubera.com/de/gartenbuch/klettererdbeeren-haengeerdbeeren-p997 (Letzter Aufruf: 11.07.2020).
Monning, Eva: Walderdbeeren. https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/erdbeere/walderdbeeren (Letzter Aufruf: 10.07.2020).
Schmidt, Verena; Siemens, Folkert; Monning, Eva: Erdbeeren. https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/obst/erdbeeren (Letzter Aufruf: 10.07.2020).
Meinhardt, Peter: Sonata Erdbeerpflanzen. https://erdbeerprofi.de/sonata-erdbeerpflanzen (Letzter Aufruf: 26.12.2020).
Originally posted 2022-03-09 11:55:14.