Pflaumen sind Rosengewächse. Sie besitzen Unterarten wie Zwetschgen und die Mirabelle sowie die Reneklode. Der Pflaumenbaum stammt aus Europa, steht jedoch auch in Nordamerika, Afrika und Westasien. Die Pflaume entstand als Kreuzung von Schlehe und Kirschpflaume.
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Aussehen und Wuchs
Der Baum wächst in den ersten Jahren stark und hat stark aufstrebende Leitäste. Je weiter er ins Ertragsalter wächst, desto weniger Wuchskraft hat er. Die Krone ist breit, rund und pyramidenförmig. Die Pflaume wächst zwischen vier und acht Meter hoch. Die Triebe sind grün und kahl. Die Blätter haben eine eiförmige, spitze und fein gesägte Form. Im Mai setzt der Pflaumenbaum weiße Blüten an. Sie haben eine Größe von zwei Zentimeter, sind zwittrig und fünfzählig. Im Hochsommer entstehen die runden bis ovalen Früchte, mit weichem, saftigen und süßen Fruchtfleisch. Die Früchte sind am Ende abgerundet. Das Fruchtfleisch löst sich schwer vom Kern. Pflaumen haben eine saftige und weiche Konsistenz. Sie bieten sich für den Frischverzehr an. Man kocht Pflaumenmus und Konfitüre aus ihnen.
Standort und Boden
Pflaumen benötigen einen sonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Der Boden muss nährstoffreich, humos und feucht sein.
Die Pflanzung
Den Baum pflanzt man in der Zeit vom Spätherbst bis zum Frühjahr. Ist die Sorte nicht selbst befruchtend, wird eine Befruchtersorte benötigt. Sie sollte in der Nähe stehen. Das Pflanzloch reichert man mit Kompost an. Den Baum pflanzt man in die Erde und tritt sie fest. Sinnvoll ist ein Stützpfahl für den Baum.
Pflege
Nach der Blüte bringt man eine Mulchschicht oder Humusschicht auf die Baumscheibe auf. Dadurch halten sich Nährstoffe und Feuchtigkeit besser im Boden. Herrscht Trockenheit, wässert man den Baum. Reich tragende Bäume düngt man mit Kompost. Man erzieht die Bäume zu Hohl- und Pyramidenkronen.
Erziehung und Schnitt
Mit dem Schnitt baut man in den ersten drei bis vier Jahren die Krone auf. Das führt zur Fruchtholzerneuerung. Junges Holz trägt mehr Früchte. Älteres Holz lichtet man nach der Ernte aus. Nimmt man im Frühjahr den Pflanzenschnitt vor, lässt man vier Seitentriebe um den Stamm stehen. Sie werden zu Leitästen. Die seitlichen Leitäste kürzt man um ein Drittel ein. Dadurch erhalten die Früchte im Innern mehr Licht und bekommen mehr Aroma. Um das zu erreichen, kappt man Leit- und Trageäste vor einem günstig stehenden Seitentrieb. Das geschieht im Hochsommer zwischen Ende Juli und Anfang August. Im darauffolgenden Jahr wählt man acht Seitentriebe aus und baut sie zur Krone auf. Im professionellen Obstbau erzieht man die Bäume zu Hohlkronen. Der Leittrieb wird über den obersten Seitenast gekappt. Dies sorgt für eine optimale Belichtung der Früchte.
Bei älteren Bäumen nimmt man ab Mitte August den Auslichtungsschnitt vor. Bei überalterten Bäumen entfernt man über drei Jahre alte Fruchtäste. Dünne Seitentriebe schneidet man vor nach außen weisenden Jungtrieben ab. Man beseitigt außerdem die ins Kroneninnere ragenden Triebe, die Wasserschosse.
Nach vier bis fünf Jahren erfolgt eine Vergreisung der fruchttragenden Triebe. Man nimmt den Verjüngungsschnitt vor, wenn der Baum vorher fast nie geschnitten wurde. Die überhängenden Astpartien schneidet man nach der Ernte vor einem gesunden Jungtrieb ab. Man schneidet auf Zapfen. Das bedeutet, an der Ansatzstelle bleibt ein 10 bis 20 cm langer Aststummel stehen. Ist der Zapfen nach zwei Jahren eingetrocknet entfernt man ihn.
Befruchtung
Beim Kauf eines Pflaumenbaumes achtet man darauf, ob der Baum selbstbefruchtend ist oder nicht.
Ernte
Im Juli und August erntet man die Früchte des Pflaumenbaums. Die Ernte erfolgt zwei Wochen, nachdem die Schale eine dunkelblaue Farbe annahm. Den Pflaumenbaum pflückt man mehrmals durch. Man beginnt auf der sonnenzugewandten Seite.
Winterschutz
Die Stämme junger Pflaumenbäume benötigen einen Weißanstrich oder eine Stamm-Manschette zum Schutz vor der Wintersonne.
Sorten
Die Pflaumensorten unterscheiden sich nach Reifezeitpunkt, Konsistenz, Form und Fruchtaroma.
Hagana
Die Sorte trägt Mitte September. Die Früchte sind ca. 80 Gramm schwer.
Königin Victoria
Die Königin Victoria trägt große Früchte. Der Baum besitzt eine breite, pyramidenförmige Krone sowie runde, gelborange Früchte. Das Fruchtfleisch lässt sich leicht vom Stein lösen.
Ontariopflaume
Eine weitere Sorte ist die Ontariopflaume, die sich für rauere Lagen eignet. Die Früchte sind rund, groß und kräftig gelb. Das feste Fruchtfleisch ist sehr süß.
Ruth Gerstetter
Die Krone der Sorte Ruth Gerstetter ist kugelförmig. Die Früchte reifen Anfang bis Mitte Juli. Die Pflaumen sind eiförmig und besitzen eine braunviolette bis blaue Haut. Der Geschmack der Früchte ist würzig, säuerlich.
Tophit
Tophit ist eine neuere Pflaumenzüchtung.
Die gelbe Eierpflaume
Sie ist eine französische Sorte aus der Nähe von Besancon. Sie gehört zu den größten Pflaumen und ist weit verbreitet. Man kennt sie unter dem Namen gelbe Marunke, Albertus-Damen-Pflaume, gelbe Malonke, Webertutten oder weiße Kaiser-Pflaume. Ihre Frucht ist eiförmig-oval und kann zwischen 44-53 mm hoch und 34-36 mm breit werden. Sie kann Größen von bis zu 44/46 mm erreichen. Auf der Furchenseite wirkt sie etwas gedrückt. Man erkennt sie als blauvioletten Strich. Der Stiel ist 22-33 mm lange. Die Frucht und ist dick, fest und lässt sich gut abziehen. Die Frucht ist gelb und im vollreifen Zustand weich mit Fasern durchzogen. Der Geschmack ist süß. Der Stein ist nicht oder nur schlecht vom Fruchtfleisch lösbar.
Der Unterschied zwischen Pflaumen und Zwetschgen
Zwetschgen sind von länglicher Form und Pflaumen sind gleichmäßiger. Zwetschgen besitzen eine weiße Schutzschicht von natürlichem Fruchtwachs. Pflaumen durchzieht eine durchgehende Furche oder Naht im Fruchtfleisch. Das Fruchtfleisch der Zwetschgen ist fester und trockner als bei der Pflaume. Der Kern ist von länglicher Form. Der Geschmack von Zwetschgen ist süß-säuerlich. Pflaumen haben einen süßlichen Geschmack.
Vermehrung
Die Vermehrung von Pflaumenbäumen erfolgt über Wurzelableger. Oft nutzt man aber auch die Veredelung.
Krankheiten und Schädlinge
Die Scharka-Krankheit macht den Pflaumen zu schaffen. Die Früchte fallen vorzeitig ab und es ist sinnvoll, sich tolerante Pflaumensorten aus der Baumschule zu holen. Bei der Schrotschusskrankheit entfernt man das befallene Laub. Die Pflaumensägewespe und ihre Larven zerfressen die Früchte der Pflaume. Die Raupen des Pflaumenwicklers und Blattläuse sorgen für Schäden an Blättern und Früchten.14. Literatur
Maurer, H.; Diem, P., Wolf, H. M. u. a. Gelbe Eierpflaume. https://austria-forum.org/af/Infos_zum_AF/Impressum (Letzter Aufruf: 07.01.2020).
Hoberg, Derk: Pflaumen oder Zwetschgen – was ist der Unterschied.
https://www.worldsoffood.de/kochen-und-rezepte/kuechentipps/item/2637-pflaumen-oder-zwetschgen-was-ist-der-unterschied.html (Letzter Aufruf: 07.01.2020).
Schmidt, Verena: Pflaume, Pflaumenbaum. https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/obst/pflaume-pflaumenbaum (Letzter Aufruf: 07.01.2020).
Originally posted 2022-03-17 12:51:27.