Lavendelduft begeistert bereits Jahrhunderte die Menschen. Der echte Lavendel ist ein Lippenblütler. Der Halbstrauch verholzt unten und stammt aus den Küstenregionen des Mittelmeeres. Man findet ihn dort an Hängen. Es gibt bis zu 25 Lavendelarten in Mitteleuropa. Hauptsächlich findet sich der winterharte Lavandula augustfiolia. Eine weitere Sorte ist Hidcote Blue, der sehr dicht wächst. Schopflavendel findet sich in Kübeln und Balkonkästen. Jedoch ist er nicht winterhart.
Inhaltsverzeichnis
Aussehen und Wuchs
Lavendel wächst kompakt und verzweigt sich stark. Seine nadelförmigen Blätter sind graugrün und trägt violettblaue, duftende Blütenstände. Sie bestehen aus quirligen Blütenreihen, die einen bis zu acht Zentimeter langen Blütenstand bilden. Lavendel gehört zu den mehrjährigen Pflanzen und erreicht eine Höhe von 60 bis 100 Zentimeter. Es gibt außerdem Sorten mit rosafarbenen und weißen Blüten. Lavendel blüht von Juni bis August.
Standort und Boden
Lavendel benötigt Wärme, Sonne und kommt mit nährstoffarmen Boden aus. Im Winter darf er nicht zu viel Feuchtigkeit abbekommen, wegen seiner Frostempfindlichkeit.
Pflanzung
Gepflanzt wird Lavendel, wenn keine Fröste zu erwarten sind. Man wartet in der Regel die Eisheiligen Mitte Mai ab. In Gruppen hält man einen Abstand von 30 cm zueinander ein. Die Pflanzen benötigen zu Beginn viel Wasser und die Erde benötigt etwas Feuchtigkeit.
Verwendung
Lavendel bietet sich als Beeteinfassung im Garten an oder als Pflanzstreifen an Mauern und Wegen. Besonders gut wächst er an warmen Südwänden. Man pflanzt ihn im Steingarten und sorgt für mediterranes Flair. Dazu passen Bart-Iris oder Wollziest. Lavendelblüten ziehen Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten an. Er hat silbergraue, lanzettförmige Blätter und lässt sich gut mit der Schere in Form halten.
Rosen und Lavendel passen nicht sehr gut zueinander. Lavendel hält Blattläuse fern. Die Pflanze benötigt kargen und mäßig trockenen mineralischen Boden. Rosen brauchen humusreiche und lehmige Erde, mit vielen Nährstoffen. Der Abstand zueinander sollte zwischen 80 und 100 cm, liegen. Die Erde für Lavendel optimiert man durch das Einarbeiten von Bausand.
Lavendelsorten
Die Lavendelsorten wählt man je nach Winterhärte und Wuchsverhalten aus. Es gibt den englischen Lavendel aus der Lavendelgärnterei Downderry Nursery, Melissa Lilac mit violetten Blüten und es können im Garten Kreuzungen entstehen.
Echter Lavendel
Echten Lavendel nennt man auch schmalblättrigen Lavendel. Der echte Lavendel trägt den botanischen Namen Lavandula angustifolia. Er gehört zu den Lippenblütern. Die Pflanze findet als Zierpflanze, für die Gewinnung von Duftstoffen oder als Heilpflanze Verwendung.
Lavandin
Diese Sorte ist eine Kreuzung mit echtem Lavendel. Man kennt ihn als Duft- oder Provence-Lavendel. Lavandula angustifolia und Lavandula latifolia enthalten viele ätherische Öle. Sie besitzen außerdem längere Blütenstänge. Er besitzt wenig Winterhärte. Er kann im Kübel, auf Balkon oder Terrasse gepflanzt werden. Grappenhall ist hoch und hellviolett. Er wirkt wie eine Heckenpflanze als Sichtschutz. Arabian Nights ist ein dunkler Provence-Lavendel. Edelweiß punktet mit weißen Blüten.
Schopflavendel
Schopflavendel ist nicht winterhart. Man findet ihn in Kübeln, auf dem Balkon und der Terrasse. Er hat schopfartige Scheinblüten über echten Blüten. Sie sind klein und schwarzviolett. Seine Blütezeit liegt zwischen Mai und August. Der Duft enthält eine Hauch von Kampfer, Minze, Rosmarin und Lavendel. Schopflavendel gibt es inzwischen auch als Hochstamm. Die Pflanze kann ganzjährig im Kübel kultiviert werden. Sie wird in der Saison ausgepflanzt und zum Überwintern wieder eingetopft werden. Starken Minusgraden sollte sie nicht ausgesetzt sein. Bei der Null-Grad-Marke darf sie wieder hinaus. Anouk hat einen dunklen Violettton und erreicht eine Höhe von 40 bis 60 cm und eine Breite von 30 bis 40 cm. Regal Splendour ist dunkellila. Kew red hat federartige Büschel in rosaroter Farbe. Flaming Purple hat lange Hochblätter. Ballerina ist zweifarbig und hat violette Blüten und einen cremeweißen Schopf.
Zahn-Lavendel (Lavandula dentata)
Diese Lavendelsorte wächst höher als echter Lavendel. Der Halbstrauch wächst stark buschig und verzweigt. Er erreicht eine Höhe von 50 bis 90 cm. Die Blüten erscheinen zwischen Juni, bis August und haben eine hellblaue Farbe. Er benötigt Schutz gegen raues Winterklima. Man muss ihn hell und kühl in Töpfen überwintern. Die Blätter eignen sich nur bedingt als Gewürz. Die getrockneten Blüten nutzt man für Duftsäckchen und Desserts. Der Name kommt von der Zahnung seiner Blätter.
Provence-Lavendel
Provence-Lavendel hat einen ganz typischen Lavendelduft und ein intensives Aroma. Man verwendet ihn wie den echten Lavendel. Er ist eine Kreuzung verschiedener Lavendelarten. Man baut ihn in Südfrankreich an und er erreicht eine Höhe von 30 bis 60 cm. Er blüht von Juni bis August in blau-violettem Ton. Außerdem benötigt er Wärme und einen guten Winterschutz. Die Blütenstiele erntet man nach dem vollständigen Aufblühen.
Zu den Sorten des Provence-Lavendel gehören:
Alba (groß, wüchsig, weiß blühend)
Bleu de Collines (kompakt, blühfreudig, intensiv duftend)
Blue Dwarf (kompakt, langstielig, gut geeignet als Hecke)
Dutch (lange Blütenstiele, violettblaue Blüten)
Felibre (stark blühend mit kräftig violetten Blüten)
Grosso (bekannte Sorte mit langen Stielen und dunkelvioletten Blüten)
Julien (wächst langsam, violette Blüten)
Speciale (üppiges Wachstum, spät blühend mit violetten Blüten)
Sumian (große, lavendelblaue Blüten)
Speik-Lavendel (Lavandula latifolia)
Speik-Lavendel wächst sehr stark und erreicht eine Größe von 80 bis 100 cm. Ein anderer Name ist großer lavendel. Sein Aroma ist stark und erinnert an Kampfer. Er ist relativ unempfindlich gegenüber Kälte, trotzdem empfiehlt sich ein Winterschutz. Diese Lavendelart enthält mitunter das meiste Öl.
Weißer Lavendel
Der weiße Lavendel entstand per Zufall aus violettem Lavendel und ist seit einiger Zeit auch gezielt erhältlich. Nana Alba ist so eine weiße Lanvendelsorte und gehört zu Lavandula angustifolia. Er erreicht eine Höhe von 35 cm und bleibt im Wuchs kompakt. Er eignet sich für Töpfe, Balkonkästen und Staudenbeeten. Der Lavendel benötigt relativ viel Zeit zum Wachsen. Der Farbstoff Anthocyane bestimmt die Ausfärbung der Blüten. Ein hoher Farbstoffanteil sorgt für violette Blüten. Ein Gendefekt sorgt dafür, das die Pflanze keinen Farbstoff bildet. Dadurch bleiben die Blüten weiß. Duft und Aroma ändern sich dadurch nicht. Der Lavendel lässt sich trocknen, in Salben und Tees verarbeiten. Schneidet man die Blütenstiele im August ab, bildet der Lavendel eine zweite Blüte im Frühherbst.
Rosa Lavendel
Der Rosa Lavendel besitzt einen kompakten und kugeligen Wuchs.
Hidcote Blue
Der lavendel Hidcote Blue ist relativ kurz und kompakt. Die Blütenstängel sind dunkelviolett. Die Farbe gehört zu den dunkelsten Lavendelfarben. Sie entsteht durch die Färbung der Blütenkelche. Die Lavendelsorte ist frostfest.
Standort
Lavendel benötigt viel Sonne. Trockenheit vertragen sie. Staunässe können sie nicht ab. Echter Lavendel überwintert am besten mit kargen Voraussetzungen. Humus und Kalk lassen sich der Erde zusetzen. Stickstoffhaltigen Dünger sollte man vermeiden. Lavendel passt gut an den Rand. Im Topf bietet sich nährstoffarme Kräutererde an. Auf Blumenerde empfiehlt sich bei Lavendel zu verzichten. Die Erde lässt sich auch aus ⅓ Gartenerde, Kompost und Kalksteinsplitt mischen. Dazu kommt eine Drainageschicht auf den Topfboden.
Der Schnitt von Lavendel
Lavendel benötigt jährlich einen kräftigen Schnitt, damit er kompakt bleibt und nicht auseinanderfällt. Sonst bilden die verholzten Äste keine neuen Triebe. Man nutzt dafür die Ein-Drittel-Zwei-Drittel-Methode. Nach der Blüte werden die Triebe ein Drittel zurückgeschnitten. Alle verwelkten Blütenstände werden entfernt. Der beblätterte Zweigabschnitt bleibt erhalten. Im Frühjahr erfolgt der Rückschnitt um zwei Drittel. Dadurch bleibt die Pflanze kompakt und verzweigt sich. Wenn keine Dauerfröste mehr kommen, wird geschnitten.
Lavendel in der Küche
Lavendel lässt sich gut zum Aromatisieren von Speisen verwenden. Dabei nutzt man getrocknete oder frische Blüten, die man über Gerichte oder Salate streut. Sie lassen sich außerdem zur Zierde von Kuchen und Torten verwenden. Wenn man Lavendel weiterverarbeitet, kann man Lavendelsalz oder Lavendelzucker herstellen. Meist verwendet man in der Küche echten Lavendel. Echter Lavendel besitzt ein süßlicheres Aroma. Schopflavendel sollte man nicht unbedingt nehmen. Manche nutzen Wolllavendel in Desserts.
Originally posted 2022-03-12 19:13:57.